Eine Zukunftsstrategie für den Wirtschaftsstandort
Technologischer Wandel, Digitalisierung, Dekarbonisierung, Veränderungen auf den globalen Märkten und ein zunehmender demografischer Wandel hier vor Ort – diese und weitere Faktoren beeinflussen die Wirtschaft des Landkreises Ludwigsburg derzeit stark. Gleichzeitig bieten neue Märkte und Technologien vielfältige Chancen für die Unternehmen des Landkreises. Diese passen Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle an. Um vor dem Hintergrund dieser Transformation und der veränderten Bedarfe der Wirtschaft weiterhin die richtigen Rahmenbedingungen zu bieten, hat der Landkreis Ludwigsburg eine Zukunftsstrategie erarbeitet. Sie dient als Leitfaden für die weitere aktive Entwicklung des Wirtschaftsstandorts.
Die Projekte und Maßnahmen der Zukunftsstrategie konzentrieren sich dabei auf fünf zentrale Handlungsfelder:
1. Sicherung von Bildung und Fachkräften für die Arbeitswelt von morgen: Ein erster wichtiger Ansatzpunkt ist die Förderung des Nachwuchses, mit besonderem Schwerpunkt auf technischen Berufen. Auch Weiterbildung soll strategisch gefördert werden, um zukünftige Anforderungen an Beschäftigte abzudecken. Zudem soll der Zuzug von Fachkräften, unter anderem aus dem Ausland, gefördert werden.
2. Vernetzung, Wissenstransfer und Gründungsförderung: Die wichtigsten Hebel des Landkreises liegen hier darin, neue Impulse durch die Zusammenarbeit mit Instituten und Hochschulen mit Fokus auf Technologie und Digitalisierung zu geben, mehr Innovation durch gezielten Austausch zwischen den Unternehmen zu ermöglichen und die Zusammenarbeit zwischen innovativen Start-Ups und etablierten Unternehmen zu fördern. Dabei sollen vor allem die für die Transformation relevanten Technologien und Entwicklungen im Vordergrund stehen.
3. Schärfung und gezielte Kommunikation einer Identität des Landkreises als Wirtschaftsstandort: Eine klare Identität des Wirtschaftsstandorts sowie gezielte Kommunikationsmaßnahmen machen die wirtschaftlichen Stärken der Region sichtbar. Es soll stärker aufgezeigt werden, welche Innovationskraft die Unternehmen des Landkreises aufbringen, und wie Transformation bereits heute erfolgreich mit neuen Ideen bewältigt wird, um die Wahrnehmung des Standorts nach innen und außen zu stärken.
4. Verwaltung und Wirtschaftsförderung als Unterstützerin der Wirtschaft: Die Projekte zielen auf Verwaltungsvereinfachungen und auf die Digitalisierung von Services der Verwaltung für Unternehmen. Ziel ist es, Prozesse effizienter und schneller anzubieten.
5. Infrastruktur und Raum als Erfolgsfaktoren: Die Frage des künftigen Flächenmanagements soll gemeinsam mit den Städten und Gemeinden angegangen, interkommunale Ansätze weiterentwickelt und wegweisende Pilotprojekte beim Bauen gestartet werden.
Die in der Strategie entwickelten Projekte werden durch den Landkreis Ludwigsburg und verschiedene Partner bis 2030 umgesetzt. Hierbei entstehen neue Angebote und Initiativen für die Unternehmen.
Die Zukunftsstrategie wurde in einem breit angelegten partizipativen Prozess unter Federführung der Kreis-Wirtschaftsförderung und der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH entwickelt. In verschiedenen Formaten und Gremien beteiligten sich daran alle für den Wirtschaftsstandort relevanten Akteure aus der Verwaltung, den Kommunen, aus Verbänden und Kammern, den Institutionen des Arbeitsmarkts und der Bildungslandschaft, sowie viele Unternehmensvertreterinnen und -vertreter.
Zur Bestimmung des Status Quo wurden Basisdaten der Wirtschaft des Landkreises analysiert und die Bedarfe der Unternehmen in einer Online-Befragung und einem Unternehmensworkshop erhoben. Die Ergebnisse gingen in eine Stärken-Schwächen-Analyse ein. In einer Strategiewerkstatt wurden die Handlungsfelder der Zukunftsstrategie eingegrenzt, orientiert an den Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten der Kommunen und lokalen Akteure. Darauf aufbauend wurden in einer partizipativen Zukunftswerkstatt Handlungsfelder und Projektideen ausgearbeitet. Zwei Beiratsgremien unterstützen hierbei beratend: das Sounding Board mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft und ein Lenkungskreis mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen und Institutionen des Landkreises sowie die Sponsoren der Kreis-Wirtschaftsförderung.
