Sprungziele

Elektromobilität und Ladeinfrastruktur für die Antriebswende

im Landkreis Ludwigsburg

Rund 20% der CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus dem Verkehr. Da der vollständige Verzicht auf Pkw oder Lkw auch in Zukunft nicht möglich sein wird, rückt die Antriebswende zunehmend in den Fokus von Politik, Verwaltung und Wirtschaft.

Fossile Brennstoffe spielen in einer klimaneutralen Zukunft keine Rolle mehr, das bestätigt auch der Beschluss der Europäischen Union, ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen.

Aus diesem Grund nimmt die Bedeutung der Elektromobilität seit Jahren zu. E-Fahrzeuge sind die Zukunft des Individualverkehrs und ein wichtiger Bestandteil für eine klimaneutrale Zukunft. Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, die Zahl der in Deutschland zugelassenen vollelektrischen Pkw bis 2030 auf 15 Millionen zu erhöhen.
Gelingen kann dies jedoch nur mit einer gut ausgebauten und weitreichenden Ladeinfrastruktur, sodass E-Fahrzeuge schnell, einfach und ortsunabhängig geladen werden können. Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge bietet die Sicherheit, eine Lademöglichkeit in der Nähe zu finden und ist somit für die Akzeptanz der Elektromobilität von entscheidender Bedeutung.

Auf dieser Seite informiert und berät das Landratsamt Ludwigsburg Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen über die Themen Elektromobilität und Ladeinfrastruktur.

Entwicklung der Elektromobilität

In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung der Elektromobilität immer mehr zugenommen. Im Jahr 2023 wurden im Landkreis Ludwigsburg insgesamt 4.052 vollelektrische Pkw neu zugelassen, dazu kommen noch 1.634 Plug-In-Hybride.

Während 2017 gerade einmal 421 vollelektrische Pkw im Landkreis zugelassen waren, stieg diese Zahl bis 2023 auf 11.035. Eine Übersicht über diese Daten sowie für die einzelnen Kommunen des Landkreises finden sich im StandortTOOL der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur.

Ladeinfrastruktur im Landkreis

Parallel zur Elektromobilität hat sich auch die Ladeinfrastruktur im Landkreis Ludwigsburg stetig weiterentwickelt, sodass mittlerweile über 400 öffentlich zugängliche Ladestationen im gesamten Landkreis zu finden sind. Eine Übersicht über alle Ladestationen bietet die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur.

Wer einen Beitrag zum Ausbau der Ladeinfrastruktur im Landkreis leisten möchte, kann im FlächenTOOL unverbindlich eigene Liegenschaften eintragen und sie so für Unternehmen, die Landeinfrastruktur errichten wollen, sichtbar machen.

Das Landratsamt als Vorreiter

Auch das Landratsamt Ludwigsburg leistet einen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes. So wurde der zentrale Fuhrpark, auf den alle Mitarbeitenden des Landratsamtes Zugriff haben, umgerüstet. Durch die Umrüstung beinhaltet dieser nur noch 13 konventionelle angetriebene Fahrzeuge (Benzin/Diesel). Neun Fahrzeuge werden rein elektrisch angetrieben, vier weitere mit einer alternativen Antriebsart wie Erdgas, Hybrid oder Wasserstoff. Weitere 26 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge sind direkt den einzelnen Fachbereichen zugeordnet. Für das Jahr 2025 ist der Austausch von weiteren 15 Fahrzeugen durch Elektrofahrzeuge konkret geplant. Zudem verfolgt das Landratsamt das Ziel, dass der komplette Fuhrpark inklusive aller Nutzfahrzeuge bis 2035 vollständig aus Fahrzeugen mit klimaneutralen Antrieben besteht.

Kostenlose Lademöglichkeit für alle

Das Landratsamt bietet allen Bürgerinnen und Bürgern ein besonderes Angebot. In den Parkgaragen Zufahrt Alt-Württemberg-Allee und Zufahrt Eugenstraße stehen über 140 Stellplätze mit 3,7-Kilowatt-Wallboxen zur Verfügung. Mit diesen kann kostenfrei Strom zum Laden genutzt werden, der überwiegend von den Photovoltaikanlagen am Landratsamt erzeugt wird – es fällt lediglich die übliche Parkgebühr an.

Das Angebot richtet sich an alle, die im Umkreis wohnen, das Landratsamt besuchen oder beim Landratsamt beschäftigt sind.

Unsere Pressemitteilung vom 20.4.2023 zum Parken und Laden finden Sie hier.

Informationen und Förderprogramme zur Elektromobilität für:

Unternehmen

Unternehmen gehören zu wichtigen Akteuren des Klimaschutzes und können auch im Bereich des Verkehrs einen signifikanten Beitrag zu einer klimaneutralen Zukunft leisten. Dabei stellen beispielsweise die Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge oder die Bereitstellung von Lademöglichkeiten Optionen dar, von der auch das Unternehmen selbst profitieren kann. So können Unternehmen für ihren elektrisch angetriebenen Fuhrpark Ladestationen auf dem Betriebsgelände einrichten, wodurch der Weg zur Tankstelle sowie Preisvergleiche auf der Suche nach der besten Tankmöglichkeit entfallen. Die Stromkosten für Unternehmen sind zudem häufig günstiger als für Privatpersonen. Zusätzlich profitieren können Unternehmen von einer eigenen Photovoltaik-Anlage. Auch für Mitarbeiter, Gäste oder Kunden bietet eine Lademöglichkeit für ihr Elektrofahrzeug einen positiven Nutzen.

Unterstützt werden Unternehmen bei diesem Prozess von einer Vielzahl an Förderprogrammen. Eine Übersicht über alle Förderprogramme für Unternehmen zum Thema Elektromobilität und Ladeinfrastruktur sind bei der Landesenergieagentur KEA zu finden.

Eine Einführung sowie Anwendungsbeispiele zur Elektrifizierung von Fuhrparks inklusive einer Checkliste bietet die Landesagentur für Mobilitätslösungen und Automotive Baden-Württemberg.

Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg bietet zudem eine Fuhrparkplattform für Unternehmen mit Analyse-Tools, Kostenrechner sowie Arbeitshilfen und Vorlagen.

Privatpersonen

Während vor allem in Städten für viele ein vollständiger Umstieg auf Fahrrad oder ÖPNV möglich ist, können Bürgerinnen und Bürger insbesondere im ländlichen Raum oftmals nicht komplett auf das eigene Auto verzichten. Als klimafreundliche Alternative bietet sich auch hier die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs an.  

Einhergehend mit der Anschaffung eines Elektroautos kann die Installation einer eigenen Ladestation mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden. So kann das Auto mit selbst produziertem Strom direkt vor der Haustüre geladen werden. Durch den fortschreitenden Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur im ganzen Land funktioniert auch das Laden in der Öffentlichkeit zunehmend reibungsloser.

Wohnungseigentümergemeinschaften haben die Möglichkeit, über das Förderprogramm Charge@BW des Landes Baden-Württemberg eine Förderung für die Installation von Ladeinfrastruktur für E-Autos zu erhalten. Das Programm fördert bis zu 40% der Kosten für die Elektroinstallation.

Eine Übersicht über aktuelle Förderprogramme für Gebäude und Gebäudetechnik für Privatpersonen, inklusive einer Photovoltaik-Förderung, findet sich auf der Seite der Landesenergieagentur KEA.

Kommunen

Essenziell für die Erreichung von Klimazielen, auch im Verkehr, sind Kommunen. Diese können beispielsweise durch eine attraktive Ladeinfrastruktur die Voraussetzungen für eine klimafreundliche Nutzung von Elektromobilität in ihrer Kommune schaffen. Zudem können sie eine Vorreiterrolle einnehmen, indem sie ihren eigenen Fuhrpark auf klimafreundlich angetriebene Fahrzeuge umstellen.

Eine übersichtliche Darstellung über alle Förderprogramme, die für Kommunen in Frage kommen, ist bei der Landesenergieagentur KEA zu finden.

Die KEA bietet zudem eine Fuhrparkplattform für Kommunen mit Analyse-Tools, Kostenrechner sowie Arbeitshilfen und Vorlagen.

Informationen für die Planung von Ladeinfrastruktur in Kommunen wurden auch von e-mobil BW zusammengestellt.

FAQ

Gibt es überhaupt genug öffentliche Lademöglichkeiten?

Ja! Die Ladeinfrastruktur hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Im Jahr 2017 waren in Deutschland 6.685 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge verfügbar. Im Jahr 2024 gab es in Deutschland mehr als das 18-fache der Ladestationen, nämlich über 123.400, darunter viele Schnellladestationen. Auch im Landkreis Ludwigsburg befinden sich über 400 öffentliche zugängliche Ladestationen, wovon fast die Hälfte in den letzten drei Jahren entstanden. Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur geht also auch im Landkreis Ludwigsburg voran!
Eine Übersicht über alle öffentlichen Ladestationen ist bei der Bundesnetzagentur zu finden.

Wird man durch die Reichweite der E-Autos eingeschränkt?

Nein! Die Reichweite von Elektroautos stieg in den vergangenen Jahren stetig an. Betrug die durchschnittliche Reichweite 2010 noch etwa 123 Kilometer, stieg diese bis 2023 bereits auf 393 Kilometer an. Manche E-Autos haben sogar Reichweiten von über 600 Kilometern. Durch Fortschritte in der Batterietechnologie werden in Zukunft noch höhere Reichweiten bis zu 1.000 Kilometern möglich sein. Zudem verbessern sich die Schnelllademöglichkeiten der Autos, sodass diese in immer kürzerer Zeit immer größere Mengen Strom laden. Längere Reisen lassen sich mit dem Reiseroutenplaner für E-Autos planen.

Wie klimafreundlich ist der Umstieg auf ein E-Auto?

Elektroautos fahren emissionsfrei! CO2-Emissionen fallen jedoch bei der Stromproduktion durch die Kraftwerke an. Deshalb wird die Klimabilanz eines Elektroautos maßgeblich durch die Art der Stromerzeugung bestimmt. Durch einen steigenden Anteil erneuerbarer Energien sowie zu erwartende Verbesserungen bei der Batterietechnik wird das Elektroauto in Zukunft noch klimafreundlicher. Schon jetzt verursachen Elektroautos über ihre gesamte Lebensdauer 30-40 Prozent weniger CO2 als vergleichbare Verbrenner.

Wie sicher ist ein E-Auto?

Elektroautos haben keine höhere Brandgefahr als Benziner oder Diesel! Weder bei Elektroautos noch bei Verbrennern kann ausgeschlossen werden, dass ein Fahrzeug beispielsweise aufgrund eines Defekts in Brand gerät, statistisch ist dies jedoch sehr selten. E-Autos brennen laut Statistik auch nicht häufiger als Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselantrieb. Auch Crashtests haben gezeigt, dass Elektroautos sehr hohe Sicherheitsstandards aufweisen.

Kann ich mein E-Auto einfach Zuhause laden?

Ja! Aus Sicherheitsgründen sollte ein Elektroauto allerdings nicht an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose geladen werden, da diese nicht auf eine solche hohe Stromlast ausgelegt sind und es deshalb zu Überhitzungen kommen kann. Allerdings lässt sich dafür eine sogenannte Wallbox installieren. Dabei handelt es sich um spezielle Ladestationen für E-Autos, die zumeist an einer Wand installiert werden und durch einen separaten Stromkreis ans Haus angeschlossen sind. Die Installation lässt sich einfach durch einen Elektriker vornehmen. Weitergehende Informationen zur Installation einer Wallbox zuhause finden Sie hier.

Wer in einer Mietwohnung lebt, muss sich die Installation am Stellplatz zunächst von seinem Vermieter genehmigen lassen. Mieter haben jedoch das Recht auf eine eigene Ladestation, weshalb Vermieter eine Installation nicht grundsätzlich ablehnen können. Lediglich aufgrund besonderer Umstände wie beispielsweise Denkmalschutz kann eine Installation abgelehnt werden.
Sinnvoll ist es zudem, weitere Mieter in die Planung miteinzubeziehen. Damit lassen sich Kosten für die Installation einer Wallbox senken und der Vermieter könnte sich dem Vorhaben gegenüber offener zeigen.

Sind Elektroautos oder Verbrenner günstiger?

Der Brutto-Listenpreis von Elektroautos liegt meist noch über dem von vergleichbaren Verbrennern. Aufgrund kontinuierlicher Technologie-Entwicklungen sowie steigender Absatzahlen wird es zukünftig jedoch voraussichtlich zu sinkenden Produktionskosten kommen.
Zudem sind Elektroautos häufig bei Betriebskosten, Reparaturkosten, Steuern und Versicherungen günstiger als Verbrenner, beispielsweise durch die Befreiung von der Kfz-Steuer. In der Betrachtung der Gesamtkosten sind Elektrofahrzeuge damit oftmals günstiger als Verbrenner.
Aufgrund der durch die CO2-Bepreisung zu erwartenden Preissteigerungen bei Diesel und Benzin wird der Kostenvorteil in den kommenden Jahren vermutlich weiter zunehmen.

Reichen die Netzkapazitäten sowie der Strom für eine vollständige Umstellung auf E-Autos?

Der Anteil der Elektrofahrzeuge am Gesamtstromverbrauch stellt nur einen geringen Anteil dar – für 2030 wird dieser auf ungefähr 5 Prozent prognostiziert. Als Hauptproblem gilt vielmehr die Netzkapazität bei gleichzeitigem Laden vieler Elektrofahrzeuge. Allerdings zeigen Modellversuche, dass nicht alle Elektrofahrzeuge gleichzeitig laden müssen und die Netzkapazitäten auch in Gebieten mit hoher Elektroauto-Dichte ausreichend sind.

Einen ausführlichen Faktencheck zur Elektromobilität bietet die Landesenergieagentur an. Diesen finden Sie hier.

Weiterführende Links

Kontakt

Fachbereich Kreisentwicklung, Klimaschutz, Mobilität und Tourismus

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Postadresse: Hindenburgstraße 40
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Herr Wachter
Infrastruktur Elektromobilität
Tel. 07141 144-43025

Nachhaltige Mobilität