Angebote für Kommunen
Vernetzung & Austausch
Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Deshalb fördert das Landratsamt Ludwigsburg den Austausch und das gemeinsame Lernen der Kreiskommunen zum Klimaschutz. Dazu zählen folgende Veranstaltungsformate:
Runder Tisch für das Klimaschutzpersonal in den Kommunen (3x/Jahr)
Online-Veranstaltungsreihe Klimaschutz vor Ort – Kommunen kommen zu Wort mit fachlichen Inputs und Diskussionen zu verschiedenen Klimaschutzthemen, in Kooperation mit der Ludwigsburger Energieagentur (LEA) e. V. (3x/Jahr), vergangene Themen:
Nachhaltige Sanierung
Behördliches Mobilitätsmanagement
Klimakommunikation
...
In 19 von 39 Kommunen des Landkreises gibt es für Klimaschutz zuständiges Personal. Insgesamt gibt es 16 Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager (rot), 9 Beauftragte für eine klimaneutrale Verwaltung (hellgrün) und mehrere Umweltbeauftragte (dunkelgrün) in den Kreiskommunen (Stand Oktober 2024).
KlimaCheck
Welche Auswirkung haben Gremienentscheidungen auf das Klima? Diese Frage wird seit September 2023 in jeder Beschlussvorlage des Kreistags beantwortet. Dafür hat das Team Klimaschutz der Landkreisverwaltung nach dem Vorbild der Stadt Ludwigsburg ein digitales Tool entwickelt: den KlimaCheck.
Die Prüfung der Klimaauswirkungen erfolgt mit einer Art digitalem Fragebogen. Dabei werden keine exakten Treibhausgase berechnet, sondern je nach Themenfeld die Auswirkungen aufs Klima mit verschiedenen Indikatoren abgefragt. Die Antworten ergeben am Ende einen Wert zwischen „-2“, was eine starke negative Klimawirkung bedeutet, und „+2“, hinter dem wiederum eine stark positive Klimawirkung steckt. Die finale Entscheidung obliegt dann dem Kreistag. Die Auswirkungen auf das Klima werden so in ähnlicher Weise berücksichtigt wie die finanziellen Konsequenzen einer Entscheidung.
Das Online-Tool ist aufgebaut wie eine Umfrage und navigiert abhängig vom Thema der Vorlage durch einen Fragenkatalog. Es ist intuitiv zu bedienen und erfordert keine tiefen Klimaschutzkenntnisse, sodass der KlimaCheck dezentral von den für das Vorhaben zuständigen Organisationseinheiten absolviert werden kann. Das Instrument unterstützt somit die politische Entscheidungsebene und dient im Sinne einer Sensibilisierung als Arbeitshilfe für die Verwaltung.
Übertragung auf andere Kommunen
Zusammen mit der Komm.ONE, einer Einrichtung von Land und Kommunen in Baden-Württemberg, bietet das Landratsamt Ludwigsburg an, den KlimaCheck auch auf andere Kommunen und Institutionen zu übertragen.
Für einen geringen Kostenbeitrag erhalten Kommunen die Möglichkeit, eine eigene Website und den hinterlegten Fragenkatalog jederzeit an sich verändernde Rahmenbedingungen sowie individuelle Bedürfnisse anzupassen. Zusätzlich zu individuellen Tools ist auch umsetzbar, dass sich mehrere Kommunen für eine Variante zusammenschließen.
Es sind bereits einige Kommunen aus dem Landkreis (Stadt Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Tamm, Korntal-Münchingen), aus Baden-Württemberg (Rems-Murr-Kreis, Kraichtal, Überlingen, Filderstadt) und ganz Deutschland (Hameln, Regensburg, Landkreis Lüneburg) dabei. Mit St. Pölten (Österreich) hat zudem die erste internationale Stadt ihren eigenen KlimaCheck. Außerdem hat auch die AVL das Vorgehen für ihren Aufsichtsrat übernommen.
Für Tests und die Übertragung können sowohl die Version des Landratsamts als auch der Stadt Ludwigsburg genutzt werden.
Kommunen, die einen eigenen KlimaCheck bekommen möchten, können sich an jennifer.haeusler[at]landkreis-ludwigsburg.de wenden.
Kommunale Klimascouts – Azubis für mehr Klimaschutz
Mit dem Projekt „Kommunale Klimascouts – Azubis für mehr Klimaschutz“ wird die nächste Generation der kommunalen Mitarbeitenden im Landkreis für den Klimaschutz am Arbeitsplatz qualifiziert.
Das Workshop-Programm wird von der Energieagentur Kreis Ludwigsburg (LEA) e.V. durchgeführt und vermittelt die Themen Klimawandel und kommunaler Klimaschutz sowie Grundlagen in Projektmanagement und Kommunikation. Die Teilnehmenden entwickeln und realisieren im Rahmen der Fortbildung eigene Klimaschutz-Projekte an ihrem Arbeitsplatz. Damit wird der Klimaschutzgedanke im Berufsleben der Azubis fest verankert und ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zur klimaneutralen Kommunalverwaltung geleistet.
Neben handfesten Einsparungen durch Klimaschutz- und Energieeffizienzmaßnahmen hat das Engagement der Auszubildenden auch eine positive Strahlkraft nach außen und unterstreicht die Vorbildfunktion der Kommunen im Klimaschutz.
Aktuell läuft die Akquise für die insgesamt fünfte Runde des Projekts im Landkreis.
Kontakt: Anja Noël, Umweltbildung, LEA e.V., Tel. 07141/68893-025, anja.noel[at]lea-lb.de
Teilnehmende Azubis und Projekte 2024/25
- Gemmrigheim: „Mampf was übrigbleibt“ zeigte Vorschulkindern kreative Möglichkeiten, Lebensmittelreste zu verwerten.
- AVL: Die Azubis motivierten die Mitarbeitenden zu „Energieeffizientem Arbeiten in sämtlichen Bereichen“.
- Besigheim: „Regional für's Klima“ vermittelte Grundschulkindern spielerisch und durch gemeinsames Kochen die Vorteile regionaler Lebensmittel.
- Bietigheim-Bissingen: Die Azubis sammelten „Klimaneutrale Wanderwege in und um Bietigheim-Bissingen“ zu verschiedenen Themen.
- Kornwestheim: Bei „Erntezeit ist Essenszeit“ legten die Azubis gemeinsam mit Kindergartenkindern ein Gemüsebeet an und erstellten einen interaktiven Saisonkalender.
- Landratsamt Ludwigsburg: „Spaß am Klimaschutz“ vermittelten die drei „Green Challenges“ für die Mitarbeitenden des Landratsamts - zu den Themen pflanzliche Ernährung, Müllvermeidung und kreativen Klimaschutzideen.
- Remseck: „Remsos im Energiestrudel“ qualifizierte Grundschülerinnen und Grundschüler zu „Remsos Energieretter*innen“.
- Stadt Ludwigsburg: „MüllCheck – Trennen lernen, Umwelt retten!“ informierte geflüchtete Menschen über die Mülltrennung in Deutschland.
- Tamm: Mit „CO2mpact: Reduziere deinen Fußabdruck“ wurden Mitarbeitende der Stadtverwaltung zu einem ressourcenschonenden Umgang mit Papier sensibilisiert.
Bei der Abschlussveranstaltung am 06.03.2025 gewann das Projekt der Stadt Ludwigsburg den Landkreispreis. Die Jury war besonders von der Beteiligung geflüchteter Menschen und der geplanten Verstetigung des Projekts überzeugt. Hier geht es zur Pressemitteilung.
Der Projektpitch und die Abschlussveranstaltung 2023/24
Die teilnehmenden Azubiteams und ihre Projekte 2023/24
Hintergrund und Entwicklung des Projekts
Das Projekt „Kommunale Klimascouts“ wurde 2021 bis 2023 vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) durchgeführt. Das Difu kooperierte dabei mit Klimaschutz- und Energieagenturen, die Kommunen und Auszubildende vor Ort für das Projekt gewinnen. In den vom Difu begleiteten Runden 2021/22 und 2022/23 wurden Bundespreise vergeben. 2021/22 konnte das Team der AVL mit ihrem Projekt „Substitution von Trinkwasser durch Brauchwasser auf Deponien“ überzeugen und auch 2022/23 waren Teilnehmende des Workshopsangebots unseres Landkreises erfolgreich: Das Gast-Team aus dem Hohenlohekreis erhielt einen Bundespreis für ihr Projekt „Hohenloher Kochbuch - regionale und saisonale Rezepte“.
Seit der Runde 2023/24 wird das Projekt im Landkreis Ludwigsburg von der Energieagentur LEA weitergeführt und ein Landkreispreis vergeben.
Förderung durch die Nationale Klimaschutzinitiative
Die Personalstelle wird im Rahmen der Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert (Förderkennzeichen: 67K25429, Laufzeit: 15.12.2024-14.12.2028).
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Nationalen Klimaschutzinitiative oder auf der Homepage des Projektträgers ZUG.
Dieses Projekt ist gefördert vom Bundeministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundetages.