Radwege & Netzausbau
Im Landkreis Ludwigsburg gibt es unzählige Wege, auf denen es sich Radfahren lässt. Dazu gehören straßenbegleitende Radwege sowie Feld- und Wirtschaftswege genauso wie ruhige Nebenstraßen oder Hauptstraßen mit Schutzstreifen innerhalb der Gemeinden.
Neben diesen Alltagsradwegen weist der Landkreis mit den touristischen Radwegen sowie den Strecken der e-Bike-Region-Stuttgart durch landschaftlich schöne Gebiete auch etliche Freizeitradwege auf. Als Netz erfasst und ausgeschildert sind im Landkreis aktuell insgesamt über 800 Kilometer Radwege.
Dieses Netz ist freilich nicht auf der grünen Wiese geplant worden, sondern hat sich über die Jahrzehnte hin entwickelt. Daher gibt es noch nicht überall durchgängige Verbindungen und es entsprechen auch nicht alle Wege, die von Radfahrer*innen genutzt werden, den in Baden-Württemberg verpflichtenden Empfehlungen für Radverkehrsanlagen. Es ist erklärtes Ziel des Landkreises Ludwigsburg, dieses gewachsene Netz beständig zu verbessern und auch zu erweitern.
Hier greifen unterschiedliche Planungen ineinander – auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene. Auf dieser Seite finden Sie Informationen über den Radnetzausbau im Rahmen des Landeskonzept „RadNETZ“ sowie im Rahmen des im Radverkehrskonzept definierten Landkreisradnetzes. Mehr Informationen zu den Radschnellwegen finden Sie hier.
Wie funktioniert der Bau eines Radweges? Der Artikel "Der lange Weg bis zum Radweg?" der Bietigheimer Zeitung fasst die wesentlichen Infos zusammen.
Das RadNETZ – Radnetzplanung auf Landesebene
Im Zuge der RadSTRATEGIE – des Fahrplans für die Radverkehrsförderung des Landes – hat die baden-württembergische Landesregierung 2016 die Umsetzung des sogenannten RadNETZ verabschiedet: Geplant sind flächendeckende, durchgängige und alltagstaugliche Fahrradverbindungen zwischen Mittel- und Oberzentren entlang der wichtigsten Siedlungsachsen im gesamten Land. So soll ein 7.000 Kilometer langes Netz entstehen, das landesweit 700 Kommunen in Hauptradrouten mit einheitlicher, wegweisender Beschilderung miteinander verbindet.
Bei uns im Landkreis gehören dazu die Verbindungen von Stuttgart nach Heilbronn als Nord-Süd-Achse über Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen sowie die Ost-Westachse von Bietigheim-Bissingen über Vaihingen nach Pforzheim. Die Strecke zwischen Stuttgart und Leonberg streift den Landkreis bei Ditzingen.
Das RadNETZ unterscheidet zwischen einem Start- und einem Zielnetz, die sich nicht nur in der Wegeführung, sondern auch in den Qualitätsstandards unterscheiden. In einem ersten Schritt gilt es, das Startnetz durchgängig sicher befahrbar zu machen und zu beschildern – auch wenn noch nicht alle Strecken die höheren Anforderungen an komfortable Radverkehrsanlagen des Zielnetzes erfüllen. In der weiteren Ausbaustufe soll das RadNETZ sukzessive bis zum Jahr 2030 auf das Zielnetzniveau angehoben werden. Dann sollen alle Lücken geschlossen und alle Radwege in hoher Qualität ausgebaut sein. Dafür hat das Verkehrsministerium eigens „Qualitätsstandards für das RadNETZ Baden-Württemberg“ sowie „Musterlösungen für Radverkehrsanlagen in Baden-Württemberg“ erarbeitet.
Der Zustand von Radwegen in der Baulast des Bundes und des Landes wurde 2018 mithilfe eines standardisierten Verfahrens erstmalig erfasst und soll alle vier Jahre überprüft werden. Auf dieser Basis hat das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart erstmalig für das Jahr 2020 ein systematisches Erhaltungsprogramm für Radwege an Bundes- und Landesstrassen in Baden-Württemberg erstellt. Für diejenigen Strecken des RadNETZ, die in kommunaler Baulast liegen, übernehmen die Kommunen und der Landkreis die weitere Planung und Umsetzung.
Das Radverkehrskonzept – Radnetzplanung auf Kreisebene
Um für den Radverkehr ein möglichst attraktives Netz vorzuhalten, wird das RadNETZ des Landes bei uns im Landkreis weiter verdichtet. Dafür wird ein Radverkehrskonzept erstellt, das den Bestand dokumentiert und Maßnahmen zur Verbesserung und Erweiterung der Infrastruktur, sowie im Bereich Service, Information und Kommunikation beschreibt. Ein erster Sachstandsbericht und Leitfaden für die Weiterentwicklung wurde 2017 in einer (nicht öffentlichen) Entwurfsfassung abgeschlossen. Diese Version wird aktuell überarbeitet und angepasst.
Im ersten Schritt hat die Verwaltung Mittelzentren und Städte definiert, die als Knotenpunkte für das Radnetz innerhalb des Landkreises fungieren. Hauptradwege bilden die Verbindungen zwischen diesen Knotenpunkten (in der Skizze blau dargestellt), die übrigen Orte des Landkreises werden über Zwischenverbindungen erschlossen (in der Skizze grün; unvollständig dargestellt). Dort wo es sinnvoll erscheint und andere Verbindungen für die Radfahrenden topographisch unattraktiv sind, werden die touristischen Radwege sowie die Landesradfernwege (in der Skizze orange) als Verbindungen genutzt.
Die Hauptverbindungen des Landkreises sind nicht nur in sich geschlossen, sondern haben auch in alle Nachbarkreise Anknüpfungen.
Einige dieser im Plan definierten Radverbindungen lassen sich bereits mit vorhandenen Radwegen umsetzen. An anderen Stellen gibt es noch Lücken. Diese Abschnitte werden geprüft, neu gebaut oder müssen ausgebaut werden. Das ist allerdings nicht alleinige Aufgabe des Landkreises, da es sich nur zum Teil um kreiseigene Wege handelt. Für die übrigen Wege entscheiden die Baulasträger*innen in eigener Verantwortung und gemäß ihrer jeweiligen Haushaltslage über den (Aus-)Bau. Hier unterstützt der Landkreis – wo immer möglich – durch Koordination sowie finanzielle Förderungen.
Radwegeplanung auf Stadt- und Gemeindeebene
Teilweise erstellen Kreiskommunen auch eigene Radverkehrskonzeptionen, eine Auwahl:
- Asperg: in Planung (Mehr Infos: Asperger Klima- und Energiekonzept (AKEK), Maßnahme Nr. 70)
- Großbottwar: noch nicht veröffentlicht (Mehr Infos: Amtsblatt 47 (2020) S. 9)
- Ludwigsburg (aktuell nicht online verfügbar)
- Markgröningen: Radwegekonzept 2020
- Vaihingen: Radroutenkonzept Stadt Vaihingen