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Klimaschutz in der Verwaltung

im Landratsamt Ludwigsburg

Als Teil der Gesellschaft ist auch die Verwaltung von Veränderungsprozessen betroffen und kann diese gleichzeitig aktiv mitgestalten. Das gilt vor allem für die große Herausforderung des globalen Klimaschutzes und des Abwendens der Klimakatastrophe.

Die öffentliche Hand trägt auch selbst zur Klimakrise bei, indem sie Gebäude nutzt, Produkte beschafft oder Beschäftigte, Besucher:innen und Lieferanten zu ihren Standorten kommen lässt.

Im Ausschuss für Umwelt und Technik am 23. Mai 2022 skizzierte Landrat Dietmar Allgaier, welche zentrale Rolle wir als öffentliche Hand haben: „Auf dem Weg zur Klimaneutralität möchten wir als Kreisverwaltung als Vorbild wirken und das, was wir von der Gesellschaft erwarten, auch zum Maßstab des eigenen Handelns machen. Gemeinsam möchten wir Verantwortung für die Zukunft übernehmen und unser maximales Potenzial für den Klimaschutz ausschöpfen!“

Mit dem Vorhaben für eine klimaneutrale Verwaltung – gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg – gehen wir nun mit zielorientierten Maßnahmen voran, nutzen unsere Nachfragemacht und wollen dann mit den gewonnen Erfahrungen im Klimaschutz andere Akteur:innen motivieren und inspirieren.

Der Prozess entspricht einem großen Changemanagement und wird von den Beauftragten für eine klimaneutrale Verwaltung koordiniert. In Anlehnung an die Empfehlungen des Umweltbundesamtes wird in fünf sich teilweise überlappenden Etappen vorangegangen. Diese finden jedoch nicht einmalig statt, sondern wiederholen sich fortlaufend.

  • Organisation aufbauen, Zuständigkeiten klären, Strukturen für den Prozess aufbauen.
  • Zielsetzung festlegen, also "Wo wollen wir hin?" – das Verständnis von Klimaneutralität und das Ziel 2035 sind klar, ein Leitbild wurde partizipativ erstellt.
  • Bilanzierung der Treibhausgasemissionen und damit die Antwort auf die Frage "Wo stehen wir?" – Energie- und Treibhausgasbilanzen für die Jahre 2020 bis 2022 liegen vor.
  • Maßnahmen erarbeiten, umsetzen und kommunizieren – das Maßnahmenregister wird jedes Jahr aktualisiert.
  • Monitoring bestehend aus Evaluation über den Stand der Zielerreichung und Anpassung der Maßnahmen – in diesem Zuge werden die vorherigen Etappen immer wieder durchlaufen und geprüft. Die Ergebnisse werden jedes Jahr im Klima- und Energiebericht dargestellt.

Das Konzept für die klimaneutrale Verwaltung

In seiner Sitzung vom 9. Oktober 2023 beschloss der Ausschuss für Umwelt und Technik das Konzept für eine klimaneutrale Landkreisverwaltung und bekennt sich damit zum Ziel, im direkten eigenen Wirkungskreis bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden.
„Mit dem Konzept für eine klimaneutrale Verwaltung nehmen wir nicht nur unsere Vorbildrolle als öffentliche Hand ernst, sondern verfolgen mit zielorientierten Ansätzen Möglichkeiten zur Kostensenkung und Umgestaltung unserer Arbeitsprozesse in Richtung einer modernen und zukunftsfähigen Verwaltung.“

Das Konzept baut auf den Erfolgen und Erfahrungen der letzten Jahre auf und wurde mit breiter interner Beteiligung erarbeitet. Das Leitbild legt Ziele und Definition für die klimaneutrale Verwaltung fest. Die Startbilanz über Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen definiert den Ausgangspunkt für den Weg zur Klimaneutralität. Das Maßnahmenregisterist als „lebendes Dokument“ zu verstehen, das jedes Jahr entsprechend sich verändernder Rahmenbedingungen und dem Stand der Zielerreichung weiterentwickelt wird. Unter den 30 erarbeiteten Maßnahmen gelten die Verankerung von Klimaschutz in der Verwaltungsspitze sowie die Ansätze für energetische Gebäudesanierungen und die Energieversorgung mit Erneuerbaren als besonders zentral.

Zur Bekräftigung der neuen ambitionierteren Klimaschutzziele beschloss der Ausschuss, die Unterzeichnung des Klimaschutzpakts mit dem Land Baden-Württemberg zu erneuern. Die Pressemitteilung zur Ausschusssitzung finden Sie hier.

Der Klima- und Energiebericht

Als zentrales Kommunikationsinstrument auf dem Weg zur klimaneutralen Verwaltung dient der Klima- und Energiebericht. Jedes Jahr werden in ihm das Monitoring der Maßnahmen und der Energie- und Treibhausgasbilanz zusammenfasst und im Controlling die Anpassungen der Maßnahmen erläutert.

Am 25. März 2025 wurde der zweite Klima- und Energiebericht im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt und die Aktualisierung des Maßnahmenregisters beschlossen. Hier finden Sie die Pressemitteilung.

Drei zentrale Handlungsfelder

Vom Ziel der klimaneutralen Verwaltung sind verschiedene fachbereichsübergreifende Handlungsfelder der Verwaltung betroffen:

Gebäude & Energie

Energie sparen, effizienter einsetzen und erneuerbar gewinnen

Mobilitätsmanagement

Klimafreundliche Mobilitätsformen stärken: Radverkehr, Fußverkehr, ÖPNV

Beschaffung

Klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen nutzen

Umsetzung übergeordneter Maßnahmen

Das Landratsamt macht den KlimaCheck

Welche Auswirkung haben Kreistagsentscheidungen auf das Klima?

Diese Frage wird seit September 2023 in jeder Beschlussvorlage des Gremiums beantwortet. Dafür hat das Team Klimaschutz der Landkreisverwaltung ein spezielles digitales Tool entwickelt: den KlimaCheck.

„Unser Ziel ist, die Potenziale des Landratsamts für den Klimaschutz noch konsequenter zu nutzen“, betont Landrat Dietmar Allgaier in einer Pressemitteilung. Mit dem KlimaCheck werden klimarelevante Aspekte nicht nur für die Entscheidungen des politischen Gremiums transparent gemacht, sondern können auch bereits bei der Planung erkannt und frühzeitig bedacht werden.

Weitere Informationen zur Übertragung des KlimaChecks auf andere Kommunen gibt es unter Angebote für Kommunen.

Kommunale Klimascouts – Azubis für mehr Klimaschutz

Seit 2021 werden kommunale Auszubildende im Landkreis Ludwigsburg mit dem Projekt „Kommunale Klimascouts – Azubis für mehr Klimaschutz“ für den Klimaschutz am Arbeitsplatz qualifiziert.

Das Projekt wird in Kooperation mit der Energieagentur Kreis Ludwigsburg (LEA) e. V. durchgeführt. Die teilnehmenden Azubis lernen Grundlagen in den Bereichen Klimawandel und kommunaler Klimaschutz sowie Projektmanagement und Kommunikation. Im Anschluss führen sie eigene Projekte durch. Die Teams des Landratsamts wurden jeweils von Mentorinnen und Mentoren aus dem Fachbereich Personal unterstützt.

In der zurückliegenden Runde 2024/25 konzipierte das achtköpfige Azubi-Team drei verschiedene „Green Challenges“ und lud im Januar und Februar 2025 alle Mitarbeitenden des Landratsamts zur Beteiligung ein. Die Green Challenges wurden mit einer internen Preisverleihung abgeschlossen und die fleißigsten und kreativsten Teilnehmenden durften sich über diverse Gewinne freuen.

Mehr Informationen zum Projekt und der Möglichkeit zur Teilnahme finden Sie unter Angebote für Kommunen.