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Landratsamt macht den KlimaCheck – Digitales Modul für politische Vorlage eingeführt – Programm kann auch auf Kommunen übertragen werden

Welche Auswirkung haben die Entscheidungen des Kreistags auf das Klima? Diese Frage wird ab jetzt in jeder Beschlussvorlage des Gremiums beantwortet. Dafür haben die Expertinnen und Experten der Landkreisverwaltung ein spezielles digitales Tool entwickelt: den KlimaCheck. Dieser lehnt sich an ein Vorbild der Stadt Ludwigsburg an, wurde jedoch weiterentwickelt und kann künftig auch auf andere Kommunen übertragen werden.

Der KlimaCheck zeigt, welche Auswirkungen die Entscheidungen des Kreistags auf das Klima haben. Bild: Landratsamt Ludwigsburg

„Mit dem KlimaCheck setzten wir auf Transparenz. Nicht nur die Kreisrätinnen und Kreisräte, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Ludwigsburg wissen dann bei jeder Entscheidung, was diese fürs Klima bedeutet“, sagt Landrat Dietmar Allgaier. „Wir sensibilisieren mit dem KlimaCheck Verwaltung, Kreistag und Bürgerschaft und bieten eine Entscheidungshilfe an.“ Klimarelevante Aspekte würden so bereits bei der Planung erkannt und frühzeitig bedacht.

 

Vorhaben klimafreundlicher gestalten

 

„Unser Ziel ist, die Potenziale des Landratsamts für den Klimaschutz noch konsequenter zu nutzen“, so der Landrat weiter. „Wir möchten Vorbild in Sachen Klimaschutz sein und diese gemeinsame Aufgabe in all unseren Organisationseinheiten meistern. Mit dem neuen Online-Tool erkennen unsere Mitarbeitenden einfach und schnell, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden kann, um verschiedenste Vorhaben klimafreundlicher zu gestalten“.

 

Online-Fragebogen erhebt Klimawirkung

 

Je nach Themenfeld muss der Verfasser einer Vorlage für den Kreistag einen Online-Fragebogen beantwortet, mit dem die Klimawirkung seines Vorhabens abgeschätzt wird. Dabei werden keine exakten Treibhausgase berechnet, um den Aufwand vertretbar zu halten. Die Antworten ergeben am Ende einen Wert zwischen „-2“, was eine starke negative Klimawirkung bedeutet“, und „+2“, hinter dem wiederum eine stark positive Klimawirkung steckt. Vorhaben mit negativem KlimaCheck müssen begründet werden. Die finale Entscheidung obliegt dann dem Kreistag. Die Auswirkungen auf das Klima werden so in ähnlicher Weise berücksichtigt wie die finanziellen Konsequenzen einer Entscheidung.

 

Tool kann auch auf andere Kommunen übertragen werden

 

Von dem entwickelten Tool soll nicht nur der Klimaschutz in den Vorhaben des Landkreises profitieren. Zusammen mit der Komm.One, einer Einrichtung von Land und Kommunen in Baden-Württemberg, bietet das Landratsamt Ludwigsburg die Möglichkeit, den KlimaCheck auch auf andere Kommunen und Institutionen zu übertragen. „Wir müssen beim Klimaschutz effizienter werden. Der KlimaCheck ist ein gutes Beispiel dafür, dass nicht jede Kommune das Rad neu erfinden muss“, erklärt Tina Prietz, Beauftragte für eine klimaneutrale Verwaltung und Projektleitung für den KlimaCheck. Für einen geringen Kostenbeitrag erhalten Kommunen die Möglichkeit, eine eigene Website und den hinterlegten Fragenkatalog jederzeit an sich verändernde Rahmenbedingungen sowie individuelle Bedürfnisse anzupassen.

 

Antrag aus dem Kreistag stand am Beginn des KlimaChecks

 

Im März vergangenen Jahres hatte die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen angeregt, ein Vorgehen zur Prüfung der Klimaauswirkungen aller Beschlussvorlagen zu entwickeln. Das Team Klimaschutz hat in Kooperation mit dem Fachbereich Digitalisierung und IT sowie der Komm.One und der Stadt Ludwigsburg den KlimaCheck umgesetzt.

 

Hinweis: Kommunen, die beim KlimaCheck miteinsteigen möchten, können sich an klimaschutz[at]landkreis-ludwigsburg.de wenden.