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Taubenschlag eingerichtet am P+M-Parkplatz an der Anschlussstelle Mundelsheim der A81

Ein Taubenschlag ist am P+M-Parkplatz an der Anschlussstelle Mundelsheim der Bundesautobahn 81 eingerichtet worden. Mit dem Kooperationsprojekt des Tierschutzvereins Ludwigsburg e.V. und des Fachbereichs Straßen des Landratsamts Ludwigsburg soll die dort vorhandene Stadttauben-Population und damit auch Verunreinigungen tierschutzgerecht verringert werden.

Eine Gruppe von Tauben versammelt sich auf dem Boden. Die Vögel sind in verschiedenen Grautönen gefärbt und haben unterschiedliche Muster auf ihren Federn. Einige Tauben haben eine schillernde Kehle, während andere dunklere Farben zeigen.

Ein Schwarm von bis zu 80 Stadttauben hat sich seit vielen Jahren im Bereich des P+M-Parkplatzes an der Abfahrt Mundelsheim der A81 niedergelassen. Da vor allem im Bereich der Brücke starke Verunreinigungen durch Kot, Federn und Nistmaterial auftraten, wurden dort Taubenabwehrgitter angebracht. Stadttauben sind jedoch standorttreue Felsenbrüter. Die Tiere blieben daher vor Ort. Auch heute, etwa ein Jahr später, hält sich noch immer ein Teil der Tiere am gewohnten Standort auf und verursacht Unmut, beispielsweise durch Kot auf den Dächern der geparkten Fahrzeuge. Da Stadttauben anders als heimische Wildvogelarten von domestizierten Tieren wie Zucht- oder Brieftauben abstammen, brüten sie saisonunabhängig – bis zu sechs Mal pro Jahr. Die Population wächst dadurch stetig an.

Der Tierschutzverein Ludwigsburg e.V. hat sich in Kooperation mit dem Fachbereich Straßen des Landratsamts Ludwigsburg nun dieser Thematik angenommen. In Anlehnung an das sogenannte „Augsburger Modell“, wurde ein zum Taubenschlag umfunktionierter ehemaliger Bauwagen der Straßenmeisterei auf dem Parkplatz aufgestellt. Durch die dort zur Verfügung gestellten Nist- und Ruheplätze sowie artgerechtes Körnerfutter und frisches Wasser, wer-den die Tauben angelockt, in den Wagen einzuziehen. Ehrenamtliche Helfer des Tierschutzvereins betreuen den Schlag und tauschen die echten Eier gegen Kunststoffattrappen aus. Außerdem entsorgen sie den Kot der Tiere, der dann hauptsächlich im Taubenschlag selbst anfallen wird. Nach einem speziellen Gesundheits- und Hygiene-Management wird geputzt und regelmäßig desinfiziert.  

Durch dieses Vorgehen wird auf tierschutzgerechte Art und Weise sowohl ungewollter Nachwuchs verhindert und die Population nach und nach reduziert als auch die Verunreinigungsproblematik gemindert. Dieser tierschutzkonforme Ansatz der betreuten Taubenschläge wird bereits von mehr als 100 Städten erfolgreich umgesetzt.