Ein wichtiger Arbeitsbereich der Gesundheitsämter beim Fachbereich Gesundheitsförderung und Gesundheitsplanung ist die Gesundheitsberichterstattung und Gestaltung von gesundheitsfördernden Lebenswelten. Verhältnisprävention ist genauso wichtig wie Verhaltensprävention. Dazu gehören unter anderem die Etablierung der Hebammenförderung im Landkreis, die Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans, die Netzwerkarbeit wie bei der Maßnahme „Gesunde Schule?!“. In diesem Arbeitsbereich ist auch die Kommunale Gesundheitskonferenz und ein Netzwerk für Selbsthilfegruppen (NEGES) verankert. Dr. Uschi Traub, Leiterin des Fachbereichs, freut sich über die Vielfältigkeit: „Von Projekten zu Aufklärung über sexuell übertragbaren Infektionen und HIV-Sprechstunden zu reisemedizinischer Beratung, Multiplikatoren-Fortbildungen zu Essstörungen, Veranstaltungen in Bürgerbüros zum Thema Organspende und so weiter ist alles dabei.“ Aus dem großen Portfolio stellt das Landratsamt zum Tag des Gesundheitsamts den Wegweiser „Aktiv Bleiben“ in den sozialen Medien vor.
„Durch die flächendeckenden Einschulungsuntersuchungen und die Maßnahmen der Zahnprophylaxe werden auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien erreicht“, erläutert Dr. Ulrike Rangwich-Fellendorf, Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Fachbereichs, die dortigen Hauptaufgabenfelder.
Dr. Susanne Hitzler hat den Fachbereich Gesundheitsschutz unter sich mit den Bereichen Infektionsschutz, Umweltmedizin, Trink- und Badewasser. Die Pandemie hat die Wichtigkeit einiger Themen überdeckt, aber nach wie vor sind Wasserqualität, Hygiene und eine gesunde Umgebung elementar wichtige Bausteine für die Gesundheit der Bevölkerung.
Dorothea Drolshagen und ihr Team sind über den Landkreis hinaus im gesamten Regierungsbezirk zuständig für medizinische Gutachten für andere Behörden, zum Beispiel bei Beamten und Asylbewerbern.
Die Verwaltung unter Rasha Odeh unterstützt die komplexen Aufgaben des Gesundheitsamts, beispielsweise bei den Tätigkeiten im Rahmen des Masernschutzgesetzes und bei der Koordination von Projekten und Befragungen.
„Leider sind viele Projekte in der Prävention und Gesundheitsförderung zeitlich zu sehr begrenzt“, kritisiert Dr. Johannes Nießen, Vorsitzender des BVÖGD und Leiter des Gesundheitsamtes in Köln. Gerade sozial problematische Stadtviertel und Regionen müssten häufig längerfristig stabilisiert werden. „Viele gesundheitsfördernde Ansätze benötigen eine dauerhafte oder zumindest langfristige Finanzierung. Da ist es oft mit einem Zwei-Jahres-Projekt nicht getan“, betont er.