Sprungziele

Blaulichtempfang anlässlich Ausstellungseröffnung im Atrium des ersten Kreishaus-Erweiterungsbaus: „Ohne Sie würden sich die Menschen im Landkreis nicht so sicher fühlen und nicht so sicher fühlen können“

Mit einem Blaulichtempfang anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Der Mensch dahinter“ haben der Landkreis Ludwigsburg und der Verein „Sicherer Landkreis Ludwigsburg e.V.“ die Arbeit der Blaulichtorganisationen gewürdigt. Rund 150 Angehörige der Blaulichtorganisationen – Polizei, Feuerwehr, Notärzte, Rettungsdienste, Technisches Hilfswerk und DLRG – nahmen am Donnerstagabend (2. März) im Atrium des ersten Kreishaus-Erweiterungsbaus daran teil.

von links: Klaus Haug, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Ludwigsburg, Andrea Wommelsdorf (Ausstellungsinitiatorin), Landrat Dietmar Allgaier, Kriminalhauptkommissarin Elke Meier, Polizeipräsident Ludwigsburg Thomas Wild, ehemaliger Polizeipräsident Ludwigsburg Burkhard Metzger, Dr. Stefan Weiß, Ärztlicher Direktor der RKH-Kliniken und Leitender Notarzt im Landkreis, sowie Burkard Knöpker (Ausstellungsinitiator).

Nachdem der 1. Vorsitzende des Vereins Sicherer Landkreis Ludwigsburg und ehemalige Polizeipräsident Burkhard Metzger die Anwesenden begrüßt hatte, sprach Landrat Dietmar Allgaier zunächst über die zu beobachtende zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte, aber auch gegen Busfahrer, Angehörige von Vollzugsdiensten, Behördenvertreter und Bürgermeister: „Wie perfide die Angriffe auf Einsatzkräfte sind, zeigt die Tatsache, dass die Rettungskräfte ja oftmals selbst ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel setzen, um anderen Menschen zu helfen.“ Er erinnerte daran, wie wichtig die Unterstützung der Blaulichtorganisationen beispielsweise in der Corona-Pandemie, aber auch bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal gewesen ist. Im Landkreis Ludwigsburg, so der Landrat, seien fast 6.000 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich im Brand- und Katastrophenschutz für die Sicherheit der Bevölkerung des Landkreises da – vor allem im Rettungsdienst von hauptamtlichen Kräften unterstützt. „Deshalb ist es wichtig, die Bevölkerung zu sensibilisieren und aufzuklären: Wer Rettungskräfte angreift, überschreitet eine ,rote Linie‘; hier darf nicht weggeschaut, sondern muss unmissverständlich gehandelt werden und das sehe ich auch als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, eine Aufgabe der Allianz der Vernünftigen.“

Wer rote Linien überschreite, stelle sich auch gegen die demokratische Grundordnung, das soziale Miteinander und das Gemeinwohl, so der Chef der Kreisverwaltung weiter. Das Grundgesetz gebe den Menschen Freiheits- und Versammlungsrechte, das Recht zur freien Meinungsäußerung und vieles mehr. Es gebe den Menschen aber auch Pflichten, darunter insbesondere das Wohl der Gesamtheit der Menschen. „Unsere Demokratie ist das Besondere, unsere Freiheit daraus ist das Besondere für jede und jeden Einzelnen von uns. Wer das mit Füßen tritt oder anderen Schaden zufügt, kann kein Verständnis erhoffen, sondern gehört bestraft. Dazu gehört aber auch eine konsequente Anwendung unserer Gesetze durch die Justiz.“ Landrat Allgaier betonte: „An dieser Stelle möchte ich allen unseren Angehörigen der Blaulichtorganisationen herzlich danken und aufrichtigen Respekt zollen für Ihren großen, aufopferungsvollen Einsatz auf allen Gebieten und gerade und speziell auch in den Krisenzeiten der vergangenen Jahre. Ohne Sie würden sich die Menschen im Landkreis nicht so sicher fühlen und nicht so sicher fühlen können.“

Der Landkreis wisse, was er an seinen Blaulichtorganisationen habe und dass er sich auf diese verlassen könne – umgekehrt könnten sich diese auch auf den Landkreis verlassen. Der Landkreis habe in den letzten Jahren das Team des Bevölkerungsschutzes verstärkt, ferner sei er an der Integrierten Leitstelle (ILS) beteiligt und im Bereichsausschuss Rettungswesen vertreten. Zusammen mit verschiedenen Blaulichtorganisationen richte der Landkreis Hallen für die Unterbringung von Geflüchteten her und aktualisiere zusammen mit den Experten der Rettungsdienste derzeit das Konzept „Massenanfall von Verletzten und Erkrankten“. Zudem seien die Planungen für ein neues Bevölkerungs- und Katastrophenschutzzentrum in vollem Gange.

Im Anschluss kamen als Vertreter der anwesenden Blaulichtorganisationen Polizeipräsident Thomas Wild, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Klaus Haug, und der Leitende Notarzt Dr. Stefan Weiß zu Wort. In den kurzen Ansprachen betrachteten sie das Thema Respekt jeweils aus Sicht der eigenen Organisation.

Auch Andrea Wommelsdorf und Burkard Knöpker, zwei Mitglieder der „Initiative für Respekt und Toleranz“ aus Münster, die die Ausstellung ins Leben gerufen hat, waren bei der Eröffnung anwesend. Mit bewegenden Worten schilderte Ideengeberin Wommelsdorf ihre Gedanken und Gefühle nach der Krawallnacht in Stuttgart und ihr Unverständnis darüber, warum niemand die Stimme für die Einsatzkräfte erhebt. Kurz danach sprach sie drei Freunde dazu an und die Initiative war geboren. Die Ausstellung „Der Mensch dahinter“ zeigt tatsächlich genau das: Den Menschen hinter dem Beruf, hinter der Uniform. Mit lebensgroßen Fotografien und prägnanten Texten werden die Personen greifbar und mit ihrer ganzen Persönlichkeit wahrnehmbar. Für die Ausstellung in Ludwigsburg ist auch ein neues Exponat entstanden: Es zeigt eine Beamtin des Kriminaldauerdienstes beim Polizeipräsidium Ludwigsburg.

Die Ausstellung ist noch bis einschließlich 7. April im Atrium des ersten Kreishaus-Erweiterungsbaus in der Hindenburgstraße 30, in 71638 Ludwigsburg zu den normalen Öffnungszeiten des Landratsamtes zu sehen. Bürgerinnen und Bürger können sich bei weitergehendem Interesse an der Ausstellung gerne an den Verein Sicherer Landkreis Ludwigsburg wenden.