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Start der Holzerntesaison: Nachhaltige Waldpflege für regionale Rohstoffe

Der Herbst hat Einzug gehalten und mit den fallenden Blättern beginnt die Holzeinschlagsaison in den Wäldern des Landkreises Ludwigsburg. Von Oktober bis ins Frühjahr hinein werden Pflege- und Holzerntearbeiten ausgeführt, die sowohl der Erhaltung und Pflege als auch der nachhaltigen Nutzung der heimischen Wälder dienen.

Während der Holzeinschlagssaison kann es zu Beeinträchtigungen für Waldbesucherinnen und -besucher kommen (Landratsamt Ludwigsburg).

Die nachhaltige Nutzung von Holz ist ein Bestandteil der naturnahen Waldbewirtschaftung im Landkreis. Oberstes Ziel ist dabei stets, den Wald zu erhalten, die natürlichen Ressourcen zu bewahren und gleichzeitig die vielfältigen Funktionen des Waldes zu stärken.

Holz ist ein wichtiger Rohstoff, der beispielsweise sowohl in der Bau- als auch in der Möbelindustrie unverzichtbar ist. Es steht als nachwachsender, regional verfügbarer Rohstoff zur Verfügung und trägt wesentlich zur klimafreundlichen Gestaltung des Alltags bei.

Maßnahmen für einen zukunftsfähigen Wald

Bei Pflegeeingriffen in jungen Waldbeständen und bei Durchforstungsarbeiten werden einzelne Bäume gezielt entnommen, um den verbleibenden Bäumen mehr Raum zur Entwicklung zu geben. Dies fördert das Wachstum der einzelnen Bäume in der Krone und im Wurzelbereich und stärkt damit die jeweilige Stabilität und Vitalität und damit die des gesamten Waldes. In älteren Beständen wird der Wald für die nächste Generation vorbereitet, indem größere Lücken geschaffen werden, die der nächsten Generation an klimastabilen jungen Bäumen Licht und Platz zum Wachsen bieten.

Der Klimawandel stellt die Wälder im Landkreis Ludwigsburg jedoch vor sehr große Herausforderungen. Dürreschäden, Insekten- und Pilzbefall führen dazu, dass zunehmend kranke oder abgestorbene Bäume entfernt werden müssen. „Dies ist leider aktuell bei jedem zweiten Entnahmebaum der Fall. Umso mehr darf die Pflege und Durchforstung nicht vernachlässigt werden, um den Wald weiter klimafit für die Zukunft zu machen“, sagt Dr. Simon Boden, Leiter des Fachbereichs Wald des Landratsamts Ludwigsburg.

Wälder als Klimaschützer und Rohstoffquelle

Die jüngsten Ergebnisse der Bundeswaldinventur 2022 bestätigen die hohe Wertigkeit der Wälder im Landkreis Ludwigsburg für Erholung und Ökologie. „Unsere Wälder besitzen zudem eine hohe Bedeutung als CO₂-Speicher und Quelle für den nachwachsenden Rohstoff Holz“, erklärt Boden. Trotz der klimatischen Herausforderungen mit ständig weiter steigenden Durchschnittstemperaturen und langanhaltenden Dürrephasen sowie Insekten- und Pilzbefall sind die Holzvorräte und die oberirdisch gespeicherte Menge an Kohlenstoff im Vergleich zur Inventur 2012 konstant geblieben. Dies verdeutlicht die Bedeutung einer

naturnahen und nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder. Die Zunahme des
Anteils der Bäume mit einem Alter von über 160 Jahren sowie die kontinuierliche Stärkung und Weiterentwicklung von klimastabilen Mischwäldern sind ein Beleg für den langfristigen Erhalt von Biomasse in den Wäldern im Landkreis Ludwigsburg.

Mit der Nutzung einer nachhaltig zuwachsenden Holzmenge und der Verwendung von Holz in möglichst langlebigen Produkten wie Möbel oder Gebäudeelementen wird aktiver Klimaschutz betrieben. Indem dabei zudem klimaschädliche Materialien wie Beton, Metall oder Kunststoff ersetzt werden, trägt der „Substitutionseffekt“ zu einer vielfachen Steigerung diese Klimaschutzleistung bei.

„Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur zeigen somit, dass die Wälder im Landkreis nicht nur ihre soziale und ökologische Funktion erfüllen, sondern zudem den nachwachsenden klimafreundlichen Rohstoff nachhaltig bereitstellen und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten können“, sagt der Fachbereichsleiter.

Achtung, Waldarbeiten: Rücksichtnahme während der Holzernte

Während der Holzeinschlagssaison kann es zu Beeinträchtigungen für Waldbesucherinnen und -besucher kommen. Aus Sicherheitsgründen müssen zeitweise Waldwege gesperrt werden. Der Fachbereich Wald beim Landratsamt Ludwigsburg bittet alle Waldbesucherinnen und -besucher, diese Absperrungen zu beachten und gesperrte Bereiche nicht zu betreten. Dies dient dem eigenen Schutz, da die Holzernte mit Gefahren wie herabfallende Äste oder arbeitende Maschinen verbunden ist. Wo erforderlich, werden alternative Routen ausgeschildert. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Waldwege zeitnah gereinigt und, sofern notwendig, wieder instandgesetzt.