Im Vorlaufbetrieb ist bisher vorgesehen, von Markgröningen kommend auf Gleis 5 im Ludwigsburger Bahnhof einzufahren. Eine aktuelle Betriebsprogrammstudie der Deutschen Bahn hat jedoch gezeigt, dass Gleis 5 während der Hauptverkehrszeiten nicht zur Verfügung steht. Als Alternative wird ein vorgelagertes Gleis zwischen den Gleisen 4 und 5 vorgeschlagen, an dem aufgrund der begrenzten Länge aber lediglich Kurzzüge halten können. Daher schlägt der Zweckverband vor, bereits vor der Talallee abzubiegen und entlang der Kurfürstenstraße bis zum Westausgang des Bahnhofes als vorübergehenden Endpunkt zu fahren. Dies würde die Unabhängigkeit vom Bahnbetrieb bedeuten und die Anschaffung teurer Zweisystemfahrzeuge vermeiden.
Vorgeschlagene neue Trasse ist kostengünstiger und betriebsstabiler
Ursprünglich war geplant, die Bahn durch einen neu zu bauenden Tunnel unter den Gleisanlagen hindurch über den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) und dann weiter über die Leonberger Straße bis zur Hindenburgstraße zu führen. Diese Route würde jedoch aufgrund des Tunnelbaus erhebliche Kosten verursachen und den ZOB weiter belasten. Zudem ist eine Querung der B27 während des Berufsverkehrs mit Wartezeiten der Bahn von bis zu 6 Minuten und 40 Sekunden verbunden. Daher wird eine neue Route vorgeschlagen, die vom vorläufigen Endhaltepunkt am Westausgang des Bahnhofes über die Friedrichstraße und unter der B27 hindurchführt. Diese Trasse ist kostengünstiger und betriebsstabiler. Der Zweckverband ist zuversichtlich, die Verkehrsverhältnisse auf der Friedrichstraße planerisch zu optimieren.
Die Stadt Ludwigsburg und der Zweckverband Stadtbahn laden interessierte Bürgerinnen und Bürger für den 13. Mai 2025 ab 17 Uhr ins Forum in Ludwigsburg ein, um sich dort umfassend über die Trassenvarianten zu informieren. Dies markiert den Start einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung, an deren Ende und nach Wunsch des Zweckverbandes noch vor der Sommerpause die finale Entscheidung über die Trassenführung im Gemeinderat der Stadt Ludwigsburg getroffen werden soll. Im Anschluss muss dieser Beschluss noch in der Versammlung des Zweckverbands bestätigt werden.
Reaktivierung der Markgröninger Bahn wird rund 103 Mio. Euro kosten
Im Rahmen der Vorplanung wurden die zu erwartenden Kosten für die Baumaßnahmen ermittelt, die für den Vorlaufbetrieb erforderlich sind. Die Reaktivierung der Strecke vom Bahnhof Markgröningen bis zum Ende der Pachtstrecke wird rund 103 Mio. Euro kosten, die Weiterführung auf der Alternativroute schlägt als Neubau mit rund 34 Mio. Euro zu Buche. Die Planungskosten betragen jeweils rund 25 Prozent der Baukosten. Bundes- und Landesförderungen sehen für die Reaktivierung eine Förderquote von 95,75 Prozent vor, für den Neubau sind es 87,5 Prozent.
Unter Berücksichtigung von nicht förderfähigen Kosten, die mit rund 5 Prozent der Baukosten angenommen werden, ergeben sich folgende gerundete Kosten für die Mitglieder des Zweckverbandes: Landkreis Ludwigsburg ca. 12,4 Mio. Euro, Stadt Ludwigsburg ca. 6,3 Mio. Euro, Markgröningen ca. 2,2 Mio. Euro, Möglingen ca. 1,1 Mio. Euro, Remseck ca. 1,1 Mio. Euro, Zweckverband Pattonville ca. 0,8 Mio. Euro und Schwieberdingen ca. 0,9 Mio. Euro. Diese Kosten verteilen sich auf die Planungs- und Bauzeit.
„Der Zweckverband Stadtbahn Ludwigsburg ist bestrebt, im Jahr 2031 eine kosteneffiziente und betriebsstabile Lösung für die Stadtbahn LUCIE in Betrieb nehmen zu können“, so das Fazit von Zweckverbandsgeschäftsführer Ilk im Kreistag.