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Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Allgaier besucht zwei Häuser der RKH: „Bund und Land müssen dringend ihre finanziellen Hilfen für die Kliniken erhöhen“

Landrat Dietmar Allgaier, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Regionale Kliniken Holding (RKH) Gesundheit, hat kürzlich die Orthopädische Klinik Markgröningen (OKM) und das RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen besichtigt. „Die Besuche haben mir gezeigt, auf welch hohem medizinischen Niveau in beiden RHK-Häusern gearbeitet wird – aber auch, dass der Patient ,Krankenhaus‘ intensiv behandelt werden muss, um auf dem aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie bleiben zu können. Bund und Land müssen deshalb dringend ihre finanziellen Hilfen für die Kliniken im Land erhöhen“, stellte Allgaier fest.

Beim Rundgang durch die OKM von rechts: Landrat Dietmar Allgaier mit den OKM- und Ortema-Geschäftsführern Olaf Sporys und Rüdiger Loy.

Beim Besuch im RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen von links: Manfred Müller, Pflegerische Klinikleitung im RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen, Janina Oehrle, Klinikleitung im RKH Krankennhaus Bietigheim-Vaihingen, Prof. Dr. Dieter Birk, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen, Dr. Ulrich Gronwald, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie und Orthopädie im RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen, Landrat Dietmar Allgaier, Anne Matros, Regionaldirektorin der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim, und Privatdozent Dr. Daniel Kopf, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin, Geriatrie, Endokrinologie und Diabetologie im RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen.

Landrat Allgaier fordert im Einklang mit dem Landkreistag Baden-Württemberg, dass der Bund mit einem sogenannten Vorschaltgesetz die finanziellen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Reformprozess schafft und die Krankenhausvergütung um mindestens vier Prozent erhöht, um die Inflation der letzten Jahre und die Kostensteigerungen bei den Lohnkosten abzumildern. Auch die Rücknahme der Kürzungen bei der Fixkostenregelung und die verlässliche Finanzierung von künftigen Kostensteigerungen sei dringend nötig. Das Land müsse seine Investitionsförderung spürbar verstärken: Es ist nach Allgaiers Überzeugung dringend geboten, dass es die Krankenhaus-Einzelförderung um mindestens 250 Millionen Euro und die Pauschalförderung, die in knapp 20 Jahren nur marginal angehoben wurde, um 100 Millionen Euro erhöht. Schließlich hält der Chef der Kreisverwaltung ein Nothilfeprogramm mit einem Mindestvolumen von 300 Millionen Euro für unabdingbar, um die Krankenhäuser finanziell stabilisieren zu können.  

Landrat Allgaier besichtigt in OKM unter anderem „Gipsküche“ und Orthopädische Werkstatt

Beim Besuch in der OKM, einem hochmodernen Kompetenzzentrum für Orthopädie und Rückenmarkverletzte im Landkreis, wurde der Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende von Olaf Sporys, Geschäftsführer der OKM, und Rüdiger Loy, Geschäftsführer der Ortema, einer Tochter der OKM für Orthopädietechnik, durch die Klinik geführt. Neben den aktuellen Informationen zum Standort und den anstehenden Baumaßnahmen wie Sanierung im Zentral-OP, Umbau und Sanierung der Ambulanzzone und Weiterentwicklung des Wohnbereichs wurden Landrat Allgaier verschiedene Bereiche vorgestellt: In der Bandagistenwerkstatt zeigte eine Mitarbeiterin Landrat Allgaier, wie ein Mieder individuell für eine Patientin genäht und angepasst wird. In der Orthopädischen Werkstatt bekam der Chef der Kreisverwaltung einen Einblick in die Vielfalt der verschiedenen Prothesentypen, die mittlerweile vom Orthopädietechniker mit dem Laptop individuell für den Patienten eingestellt werden müssen. In der ebenfalls besichtigten „Gipsküche“ werden die Rohlinge für Orthesen nach Gipsabdruck erstellt. Weit überwiegend fertigt die Ortema inzwischen allerdings nach einem 3D-Scan, der für den Patienten sehr viel angenehmer ist.

Danach besuchte Allgaier die Station für die konservative Behandlung und multimodale Schmerztherapie, wo dem stationären Patienten direkt an die Stadt angedockt vielfältige Therapiemöglichkeiten wie Medizinisches Gerätetraining, Einzelbehandlungen und Gruppentherapie zur Verfügung stehen. Im ambulanten OP-Zentrum konnte der Landrat einen Blick aus der Umkleidekabine der Patienten in die Holdingarea werfen, in der der Patient vorbereitet wird und nach der Operation schon die erste Visite bekommt. Mit über 10.000 Operationen jährlich ist die OKM die größte orthopädische Fachklinik in Süddeutschland. Zum Schluss besuchte Allgaier die Bereiche „Medical Fitness und Ambulante Rehabilitation“ mit ihren zahlreichen Trainingsgeräten und umfangreichen Trainingsmöglichkeiten. Beim sogenannten scillcourt wird neben Kraft und Beweglichkeit auch gezielt das Gehirn trainiert, sodass neue Verbindungswege im Gehirn entstehen, die dafür sorgen, dass man weniger anfällig für Stress wird, Senioren das Demenz-Risiko verringen, Berufstätige leistungsfähig bleiben und Sportler Verletzungen vermeiden können. Der scillcourt verbindet Herz-Kreislauf-, Muskel- und Gehirntraining und fördert die kognitiven und motorischen Fähigkeiten. Mit dem skillcourt bietet Medical Fitness der OKM eine völlig neue, spielerische Trainingsform, die bisher im Landkreis einmalig und für Reha-Sportler ebenso geeignet ist wie für Leistungs- oder Hobbysportler.

Im RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen sind Sanierungsmaßnahmen geplant

Einige Tage später besuchte Allgaier dann das RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen. Hier zeigten ihm Ärztliche Direktoren, Ärzte und Pflegeleiterinnen die Zentrale Notaufnahme, die Station 0A, die Station 1B Geriatrie, das Ambulante OP-Zentrum und den Kreißsaal. Geplant ist dort, die in die Jahre gekommene Bausubstanz des A-Bauteils in den folgenden Jahren zu sanieren. Aufgrund der Statik und vorhandenen Elektro- sowie Wasserinstallationen ist eine Sanierung beginnend von unten und abschließend im 5. Stockwerk notwendig. Derzeit werden die Raumbedarfe und Anforderungen für die Sanierung der beiden ersten Stationen 0.A und 1.A zusammengestellt, sodass die Projektgrundlagen bei Aufnahme der Planungen vollständig sind und die Planung direkt starten kann. Die Sanierung der ersten beiden Stationen soll 2025 erfolgen. Darüber hinaus gehende Maßnahmen sind aktuell in der Planung. Die Planungen zum An- und Neubau am Bietigheimer Krankenhaus – beispielsweise der geplante Anbau für die Bettenstationen, der Umbau der Zentralen Notaufnahme und der Radiologie auf einer Ebene sowie der Bau eines Hubschrauberplatzes auf dem Dach des Neubaus – liegen hingegen weiterhin auf Eis. Der Aufsichtsrat der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim hatte die Planungen im Oktober 2023 wegen der Unklarheit über die Auswirkungen der Krankenhausreform gestoppt.