Erst im Oktober 2023 hatte der AUT das Konzept für die klimaneutrale Verwaltung des Landkreises beschlossen. Bereits ein halbes Jahr später gab es jetzt den ersten Umsetzungsbericht für das seit zwei Jahren laufende Vorhaben. „In den letzten beiden Jahren ist es gelungen, Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe zu etablieren“, freute sich Landrat Dietmar Allgaier über den Fortschritt. „Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn sich das in der Treibhausgasbilanz noch nicht zeigt.“
2022: Gestiegene Emissionen trotz Verringerung des Gesamtenergieverbrauchs
Die Treibhausgasbilanz 2022 zeigt eine Abweichung von der notwendigen Reduktion nach dem festlegten sogenannten Treibhausgasminderungspfad. Statt einer Verringerung von jährlich 18 Prozent sind die Treibhausgas-Emissionen gegenüber dem Jahr 2020 um 4,2 Prozent gestiegen. Der zugrundeliegende Gesamtenergieverbrauch ist im Jahr 2022 jedoch um 5,8 Prozent gegenüber dem Startjahr gesunken, vor allem aufgrund von Einsparungen im Wärmeverbrauch. Ein Hauptgrund für die dennoch gestiegenen Gesamtemissionen ist der stark gestiegene Emissionsfaktor des Bundesstrommixes. Dieser wird für die Berechnung der Treibhausgas-Emissionen zugrunde gelegt und hat sich im Jahr 2022 durch die verstärkte Nutzung der Kohlekraftwerke verschlechtert. Der Bundesstrommix ist eine Darstellung der verschiedenen Energiequellen, aus denen Strom in Deutschland erzeugt wird. Er zeigt den prozentualen Anteil an erneuerbaren und fossilen Energiequellen. „Die Abweichung vom Pfad heißt nicht, dass wir unser ambitioniertes Ziel in Frage stellen. Wir tragen für die Erhaltung eines lebenswerten Landkreises eine entscheidende Verantwortung und nehmen unsere Vorbildrolle als Verwaltung ernst. Daher kann unsere Antwort nur sein, gemeinsam alles zu geben, um dem Ziel möglichst nahe zu kommen“, stellte der Landrat in der Sitzung klar.
Maßnahmen erfolgreich in der Umsetzung
Mit dem jährlichen Klima- und Energiebericht wurde auch die Aktualisierung des Maßnahmenregisters für die klimaneutrale Verwaltung beschlossen. Dieses Register legt die Basis für die weitere Umsetzung sowohl auf strategischer Ebene als auch auf Detailebene. Bei der Auswertung des Umsetzungsstands konnte eine positive Bilanz gezogen werden: 85 Prozent der Maßnahmen befinden sich im Zeitplan und 69 Prozent sind erfolgreich oder sehr erfolgreich in der Umsetzung. Besonders hervorgehoben wurden von den Beauftragten für die klimaneutrale Verwaltung die Einführung der KlimaChecks für Beschlussvorlagen, die erzielten Wärmeeinsparungen und die Verbesserungen für Radfahrende. Letztere haben dazu beigetragen, dass das Landratsamt als „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ mit dem Zertifikat Silber ausgezeichnet wurde.
Klimaneutrale Verwaltung bis 2035: Weitere Maßnahmen sind geplant
Zu den nächsten Schritten gehören die weitere Elektrifizierung des Fuhrparks, die Ausarbeitung und Umsetzung einer umfangreichen Sanierungsstrategie und Maßnahmen für eine nachhaltigere Beschaffung.